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Geschichte des Lottospiels

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Während heute beim Lottospiel zahlreiche Tipper auf den großen Gewinn hoffen, war Lotto ursprünglich eine Methode, um politische Positionen neu zu besetzen. Auf diese Weise wurden im 15. Jahrhundert die neuen Ratsmitglieder in Genua bestimmt. Doch schnell entdeckten die Veranstalter, dass mit dem sogenannten „Lotto di Genovese“ auch Geld einzunehmen war.

Die Ziehung der neuen Ratsmitglieder fand in den Anfängen noch ganz ohne finanzielle Hintergedanken statt. Als jedoch immer häufiger auch Wetten auf die neuen Mitglieder abgeschlossen wurden, erhielt die Ziehung eine ganze neue Komponente, die von dem Genueser Privatmann Benedetto Gentile für das neue Glücksspiel genutzt wurde. Nachdem sich in Genua das erste Lotto „5 aus 90“ entwickelt hatte, verbreitete sich die Idee, die hinter dem Lottospiel stand, schnell in ganz Europa. Etliche Herrscher und Denker beschäftigten sich bereits im 16. Jahrhundert mit dem Wesen des „Lotto“. Einigkeit bestand bei allen darin, dass die Menschen eher bereit waren, beim Spiel Geld zu geben als Abgaben ohne Gewinnchance zu leisten. Vielfach wurde jedoch immer gefordert, dass mit der Geldbeschaffung ein gemeinnütziger oder zumindest sinnvoller Zweck zu erfüllen sei.

 

Lotto als Mittel zur Geldbeschaffung

War Lotto in Genua anfangs noch von einem Privatmann veranstaltet worden, ging das Lotterierecht schnell auf die Herrschenden über. Denn dieses einfache Mittel der Geldbeschaffung war sehr effizient und konnte ohne großen Aufwand durchgeführt werden. Bis heute halten die meisten europäischen Staaten das Lotterierecht und vergeben lediglich Lizenzen für die Annahmestellen der Tippscheine.

In England wurde Lotto zum ersten Mal 1569 gespielt, um damit Brückenbauten sowie den Ausbau des Hafens zu finanzieren. Premiere hatte das Lottospiel in Deutschland im Jahr 1614 in der Hansestadt Hamburg. Erfolgreich war das Lottospiel auch im 17. Jahrhundert in Amsterdam eingeführt worden. Um 1700 drängte die hohe Schuldenlast den französischen König dazu, auch im Hexagon Lotto spielen zu lassen. Österreich führte das „Lotto di Genova“ im Jahre 1751 offiziell ein.

 

Lotto als Geldquelle für den guten Zweck

Idee und Umsetzung des Lottospiels überdauerten Weltkriege, Hungersnöte und politische Wirrungen. Regierungen und Königshäuser nutzten Lotto über Jahrhunderte erfolgreich, um den Wiederaufbau nach Kriegen, die Bewaffnung vor Kriegen oder um staatliche Projekte zusätzlich zu finanzieren. Bis heute sind die Einnahmen der staatlichen Lottogesellschaften wichtige Einnahmequellen europäischer Staaten.

Allerdings werden heute keine kriegerischen Auseinandersetzungen mit Lotto finanziert. Vielmehr sichert sich jeder Lottospieler beim Lottospielen nicht nur die Chance auf einen hohen Gewinn, sondern unterstützt den Breitensport, künstlerische Projekte oder soziale Einrichtungen.


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